
Death Note
„Hach.“, saugst du den Geruch von gutem Essen ein, als du den vollen Raum betrittst. Fast immer ist es brechend voll, aber Freitags um diese Uhrzeit ist es aushaltbar und leer genug um noch einen Platz zu finden, der sich nicht neben völlig Unbekannten befindet. Nachdem du dein kleines Mittagessen verspeist hast, schnappst du dir noch einen Teller und spurtest zu der Abteilung in der es den Nachtisch gibt. Mit geübten Blick überfliegst du das Angebot und hast auch schon bald entdeckt wonach du gesucht hast.
Mit einem absolut breiten Grinsen beschleunigst du und steuerst zielsicher auf das letzte Stück Erdbeerkuchen zu, dass einsam und alleine auf seiner Platte liegt und dir zuwinkt. Triumphierend schnappst du dir den Tortenheber um das Stück auf deinen Teller zu bugsieren, als du leicht von der Seite angerempelt wirst.
„Oh entschuldige bitte.“
Ein wenig verärgert betrachtest du den jungen Mann, der offensichtlich gerannt war und dich nicht gesehen hatte, oder nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte. Trotz seiner etwas gebückten Haltung scheint er ein Stück größer zu sein als du. Schwarzes, wirres Haar, dass ihm überall von seinem Kopf ab stand, fiel ihm in die Stirn und beschattete dunkle Augen mit tiefen Augenringen.
Du fragst dich, wie lange man nicht richtig geschlafen haben musste um so einen Grad von Augenringen zu bekommen.
„Schon gut, ist ja nichts passiert.“, seufzt du und willst gerade mit deinem Vorhaben fort fahren, als du seinen Blick bemerkst.
Nun entweicht dir ein gedankliches Seufzen, als du kapierst, warum der Kerl dich angerempelt hat. Auch der Teller in seiner Hand weist darauf hin, dass er ebenso wie du einen Sprint hingelegt hatte um das letzte Stück Erdbeerkuchen ab zu bekommen.
Normalerweise hättest du dich jetzt diebisch gefreut und dir selbst insgeheim ein high five gegeben, aber der junge Mann sieht derart das Kuchenstück an, dass du schwach wirst. Außerdem hast du, trotz des anstrengenden Tages, relativ gute Laune, also reift in dir der Entschluss etwas zu tun, was du bis jetzt noch nie getan hattest. Deinen Erdbeerkuchen zu teilen.
„Oookay.“, ziehst du das Wort in die Länge als du dich darauf vorbereitest das zu tun was du vor hast.
„Weißt du was?“, strahlst du ihn an, nicht nur, weil du ihn irgendwie sympathisch findest, auch wenn du ihn gar nicht kennst, sondern auch, um deine Unsicherheit zu verbergen.
„Ich teile den Kuchen einfach und jeder von uns bekommt eine Hälfte, das wäre doch nur gerecht nicht wahr?“
„Das würdest du wirklich tun?“, sieht er dich aus seinen großen Augen an und legt den Daumen an seine Unterlippe, während er dich beobachtet.
Black Butler
Weißer Schnee wehte in den Raum und bedeckte den Boden mit einer weichen, flockigen Schicht, bevor die Tür sich wieder schloss.
"Hallo?"
In der Stimme hallten Spuren von Unsicherheit aber auch von dunkler Neugier nach. Die Kälte, die mit dieser Ankunft in den Raum gekrochen kam wäre kaum in der Lage gewesen ihn frösteln zu lassen, aber sie brachte jedes Mal Erinnerungen mit sich. Nun hatte er sich entschlossen sich seine Kundin einmal genauer anzusehen.
"Ja, womit kann ich dienen?"
Er schob den Sargdeckel beiseite und trat aus dem dunklen Inneren. Der Mantel der Dame war weiß von Schnee, in ihrem Arm ein Korb mit roten Rosen, blutrot.
"Oh wie ungewöhnlich...woher bekommt eine Lady wie ihr zu dieser Jahreszeit denn Rosen, hm?", grinste Undertaker und kam näher um die etwas geschockte Stille, die von ihr ausging zu durchbrechen.
"Nun...Ich nehme an Sie sind Undertaker?"
"So ist es? Thihihi."
Abwartend und in sich hinein kichernd schlich der Grauhaarige um seine Kundin und schob sie weiter in den Laden.
"Was darf es denn sein: Eiche, Buche, oder lieber etwas ausgefalleneres, wie Zedernholz, oder vielleicht...Rosenholz, ausgelegt mit weichem, dunklem Samt...würde zu Euch passen."
Er piekste sie mit einem langen, schwarzen Fingernagel in die Wange, beobachtete wie sie zurück schreckte und stellte sich vor wie wunderhübsch und still sie in einem seiner Spezialsärge liegen würde.
"Ich bin nicht wegen mir hier!", entgegnete sie schnell.
Es beunruhigte sie ein wenig, dass sie die Augen ihres Gegenübers durch den dichten Pony nicht sehen konnte, aber vielleicht war das ja auch besser so. Dieser Mann war eindeutig verrückt, dass stand für sie jetzt schon fest, also war es vielleicht besser nicht in seine Augen zu sehen. Außerdem wirkte er so, als könnte ihn kaum etwas überraschen und würde wirklich damit rechnen, dass jemand her kam, sich einen Sarg bestellte und einen Tag später tatsächlich dafür Verwendung hätte.
"Ich...naja es klingt sicher merkwürdig, aber ich bin eigentlich auf der Suche nach Arbeit."
"Arbeit?", unterbrach Undertaker ein Kichern und sah sie erstaunt an, dann fuhr er damit fort für sie beide Tee zu machen.
"Eine junge Frau wie Sie sucht bei einem Bestatter Arbeit, hm? Wie verzweifelt sind Sie nur Kindchen, thihihihi."
Mit einem kleinen, unangenehmen Gefühl in der Magengegend setzte die Frau sich auf einen der Särge und nahm den heißen Messbecher mit Tee entgegen, an dem sie erst einmal roch, bevor sie sich traute einen Schluck davon zu nehmen.
"Das ist nicht witzig.", murmelte sie.
"Ach, ich finde schon."
FairyTail
Lächeln, wie konnte dieser Mensch einfach so davon reden als wäre es das leichteste auf der Welt? Wie konnte sie jemals wieder lächeln? Am Bühnenaufgang blieb sie stehen, atmete tief durch und versuchte die Notenblätter nicht fallen zu lassen. Irgendwie musste sie das hier diesmal schaffen, musste ihre Karriere retten, wenn nicht für sich, dann für ihre Mutter!
Dann trat sie ins Licht, die Noten vor sich. Der ganze Saal, auch wenn er nicht sonderlich groß war, sah ihr erwartungsvoll entgegen. Cana schluckte, der kalte Angstschweiß brach in ihr aus und wie immer suchten ihre Augen ein Gesicht in der Menge und wie immer war sie enttäuscht, weil sie es nirgends erblicken konnte. Dummes, kleines Herz. Sie hob die Geige und setzte an.
"Ich... ich nenne es...symph...sympho...", stotterte sie.
"Ich fange einfach an."
Ihre eigene Stimme schmerzte in ihren Ohren. Warum war dieser Kopfschmerz immer noch da? Ihr war ein wenig schwindelig und ihr wurde heiß und kalt abwechselnd, als sie zittrig den ersten Ton begann. Nach den ersten zehn Sekunden hatte sie noch die Hoffnung es würde besser werden, dann rutschte sie ab und verlor die Zeile. Eine Welt brach zusammen, eine, die bereits mehr als dürftig geflickt worden war.
"Ich, ich kann das nicht.", verkündete sie mit Tränen in den Augen und stürmte von der Bühne, stürmte aus dem Gebäude und blind über die Straße.
Obwohl sie nicht wusste wo sie hinlief, und ihre Geige fest umklammerte, lief sie weiter.
Und eigentlich war ihr das Ziel auch egal, denn jetzt hatte sie wirklich alles verloren. Ihre Mutter, ihren Job, ihre Selbstachtung, ihren Lebenssinn, ihren Lebenswillen. Als sie schließlich nicht mehr weiter rennen konnte, ließ sie sich in einem Park auf irgendeine Bank fallen, legte die Geige darauf, verbarg den Kopf in den Händen und weinte hemmungslos. Sie war in diesem Teil der Stadt noch nie gewesen, vor allem, wie sie ja die meiste Zeit mit Trinken verbrachte.
Was sie nicht wusste, der blonde Mann aus der Bar war in ihrer Vorstellung gewesen und als sie ihren Zusammenbruch hatte, da war er ihr gefolgt. Er wusste nicht genau warum, aber sie tat ihm leid und er wollte sie trösten, ihr irgendwie helfen. Schon seit einiger Zeit war er ein heimlicher Fan, auch wenn er das seinen Freunden gegenüber niemals zugeben würde. Aber es schmerzte ihm selbst zu sehen, wie sie so am Tod ihrer Mutter zerbrach und wie es mit ihr bergab ging. Das Problem war nicht, dass er ihr nicht helfen wollte, bis jetzt. Das Problem war, dass er keine Ahnung hatte wie. Außerdem hatte er die Befürchtung, dass sie nicht wollte, dass jemand ihr half. Er als erfolgreicher Astrotechniker könnte ja überhaupt nicht nachvollziehen wie es war wenn man alles verlor, wenn man am Existenzminimum lebte.
Der dunkelhaarige Mann schien verwundet, sie schloss das aus der Art wie er sich bewegte. Das Pferd schritt zum Wasser um etwas zu trinken, während der Mann ihm den Sattel abnahm und sich um es kümmerte, bevor er sich um sich selbst kümmerte.
"Juvia mag Männer, die sich um Tiere kümmern.", wurde das ganze vom Wasserdämon kommentiert.
Der Mann entkleidete seinen Oberkörper, sodass auch sein Gesicht nun ganz zu sehen war. Die Wasserdämonin fiel fast in Ohnmacht, als sie seine Augen besser sehen konnte, schrieb das Kribbeln in ihrer Magengegend jedoch Wasserpflanzen zu. Wie gerne hätte sie seine Haut berührt und sich natürlich ganz liebevoll und fürsorglich um seine Wunden gekümmert. Andererseits fürchtete sie, dass er Angst bekommen würde, wenn sie einfach so als Wasserdämon vor ihm auftauchen und ihn umarmen würde.
"Aber Juvia und er würden so gut zusammenpassen. Und dann würde Juvia ihn gesund pflegen und sie würden sich ineinander verlieben und heiraten und ein Häuschen am See bauen..."
Sie hatte mal wieder völlig den Sinn für die Realität verloren, immerhin kannte sie nicht einmal den Namen des gut aussehenden Fremden. Juvia kehrte wieder ins Hier und Jetzt zurück, als der Mann aufsprang und sein Katana zog. Abwehrbereit spähte er ins Dickicht des Waldes. Eine Reihe von Ninjas rückte geschlossen vor, ebenfalls mit gezogenem Katana, darunter auch zwei Samurai in voller Rüstung. Der Fremde strauchelte ein wenig als er noch weiter zurückwich und schon fast im Wasser stand.
"O nein, das sieht nicht gut aus, Juvia muss irgendetwas tun, aber was?"
Panisch schwamm die Wasserdämonin hin und her, bis sie sich schließlich entscheiden musste. Sie sah noch wie der Schwarzhaarige ein paar seiner Gegner mit Hilfe von Eismagie schwer verwundete, bevor er selbst in die Knie ging. Juvias Herz überschlug sich als sie der Anwesenheit des Eises gewahr wurde und war nun vollends verloren.
"LIEBESRIVALEN!"
Ihr Augen sprühten Funken, als sie sich wie eine Furie aus ihrem Versteck stürzte. Sie umschlang den Oberkörper des Mannes mit ihren Armen, während das Wasser seine Feinde verschlang und elendiglich ersticken ließ. Sie mussten mitansehen wie der Wasserdämon ihre Beute mit sich in den See zog, dann starben sie. Der See würde sich schon um ihre Leichen kümmern.
"Juvia wird ihnen nie verzeihen, was sie ihm angetan haben!"
Sie hielt immer noch den Mann umschlungen. Er war so warm, sie konnte seinen Herzschlag spüren. Sie hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass das Wasser um sie plötzlich zu Eis gefror. In ihrem Bestreben ihn vor den Klingen zu retten hatte sie vergessen, dass er kein Wasserdämon war und deshalb Atemprobleme bekam.
Scheibenwelt
Auf dem Boden der Schlucht lag ein ehemals rotes Bündel. Das Bündel fluchte lautstark und hustete.
"NA DA HAST DU JA NOCHMAL GLÜCK GEHABT, DASS DER DORNBUSCH DEINEN STURZ ABGEFANGEN HAT.", bemerkte Tod missmutig.
"ENTSCHULDIGE MICH, ABER ICH HABE HEUTE NOCH ANDERES ZU TUN."
Und mit diesen Worten war der finstere Geselle verschwunden.
"Was für ein Glück, dass dieser Dornbusch deinen Sturz abgefangen hat...", äffte Rincewind den Tod nach und zog sich Dornen aus Kleidung und Gliedmaßen.
"Ist ja nicht so, dass der Dornbusch dornig ist und Dornen weh tun...Au."
Dann sah er sich um und griff noch einmal in den Busch. Er zerkratze sich dabei zwar Hände und Arme noch mehr als eh schon, aber wenigstens hatte er dann seinen Hut wieder.
"Das Dornbüsche sich auch immer in den Vordergrund drängeln müssen!", fluchte der Zaubberer, stülpte sich den roten Hut wieder auf den Kopf und sah dann die Schlucht empor in die er gestürzt war. * Die Wände dieser waren definitiv zu steil um daran empor zu klettern, also musste Rincewind sich entscheiden in welche Richtung er der Schlucht folgen wollte. Immer noch ein wenig fluchend über seinen schmerzenden Hintern machte er sich in die Richtung auf, die am wenigstens Dornbüsche und mehr Licht versprach.**
Nachdem er sich jedoch scheinbar durch eine Wand aus Dornbüschen gekämpft hatte, Grund dafür war vor allem auch ein gewisses Tier gewesen, dass den Weg in die Schlucht und zu seiner nächsten Mahlzeit gesucht hatte, sah er sich einer neuen, jedoch mehr zerklüfteten Steilwand gegenüber. Eine der Spalten die den roten Fels durchzogen rief förmlich nach ihm, also drehte der Zaubberer auf dem Absatz um, blieb dann jedoch stehen, weil er zwei große, gelbe Augen durch die Dornen auf sich gerichtet sah.
"Braves Kätzchen....", rückwärts suchte er größtmöglichen Abstand zu dem Gebüsch zu erlangen und stieß dann mit dem Rücken plötzlicher gegen den Fels, als er gedacht hatte.
Die Spalte von eben klaffte direkt neben seinem Gesicht und flüsterte verführerisch, er möge seine Hand hinein stecken. Hier war irgendwas magisches am Werk, deshalb wollte Rincewind auf keinen Fall hinein fassen.*** Allerdings gab es noch die Möglichkeit, dass man stärker war als das was im Schatten lauerte und dass man es essen konnte, oder zumindest trinken. Rincewind brach einen Dornenzweig ab und steckte diesen in das Loch, bereit jeder Zeit zur Seite zu springen, wenn sich etwas auf ihn stürzen wollte. **** Erst passierte nichts, aber als er den Stock herausziehen wollte fiel ihm ein kleines, weißes Stück Papier entgegen, dass sauber gefaltet auf dem staubigen Boden landete.
Als der Zaubberer sich bückte krabbelte ein schwarzer Skorpion hervor, verfehlte knapp Rincewinds Finger und verzog sich in das dornige Gebüsch.
"MIST.", fluchte ein besonders dorniger Dornbusch leise.
Rincewind versuchte diesen Busch und dessen Insassen zu ignorieren, als er den Zettel entfaltete.
"Bitte wenden.", las er darauf und wendete den Zettel vorsichtig.
"Und hier steht auch, bitte wenden? Was soll das?"
Verwirrt drehte der Zaubberer den zettel in seinen knochigen Fingern und versuchte rauszufinden, was dieser für einen Sinn hatte.
"Ah er hat einen gefunden.", wehte eine leise Stimme aus weiter Ferne.
"Wurde auch langsam mal Zeit." entgegnete eine tiefere, ungeduldigere.
"Immer mit der Ruhe, schließlich bist du nicht derjenige, der auf ihn gesetzt hat, sondern ich."
Die weibliche Stimme verblasste zum Rascheln der Blätter in den Dornbüschen.
Interessiert hatte der Tod gelauscht und beschloss Rincewind bald doch für ein paar Momente und einige wichtigere Dinge aus den Augen zu lassen.
Assassins Creed
Altaîr kämpfte sich aus den Trümmern hervor, wich einem Angriff des Franzosen aus, gelangte in dessen Rücken, und obwohl er sich die schmerzende Seite hielt, sprang er mit gezogenem Schwert, das Kurzschwert hatte er verloren, auf dessen Rücken. Bis zum Heft stieß er es dem Templer ins Herz. Der Stier brüllte, warf sich herum und versuchte, nachdem er es mit seinem Dolch vergeblich versucht hatte, Altaîr schließlich an der Felswand zu zermalmen. Wann starb er endlich? Altaîr wunderte sich, dass der Mann unter ihm noch nicht tot war, er drehte das Schwert mehrmals in der Wunde, der Templer brüllte vor Schmerz.
Dann, durch den erneuten Aufprall an der Felswand musste er loslassen. Der Blutverlust raubte ihm langsam die Sinne. Der Assassine fiel zu Boden, sah noch, wie sein Feind zu Boden stürzte und starb. Panisch versuchten die Soldaten ihren Anführer zu retten. Diese Chance nutzt der Verletzte, um sich aus dem Blickfeld der Templer zu bewegen. Er ließ sich an einer Hauswand zu Boden gleiten. Sein Gesicht war mittlerweile schmerzverzerrt, das Atmen bereitete ihm Probleme und sein Bein wollte sein Gewicht nicht mehr tragen. Er war müde, zu müde. Er dachte an Malik, er hörte, wie irgendein Soldat den Rückzug befahl und hoffte, dass er nicht zu lange gebraucht hatte.
Hoffte, dass sein Bruder Malik noch lebte. Wenn nicht, ob er sich das jemals würde verzeihen können? Er dachte an Maliks Gesicht, wie er in seinen Roben wütend auf ihn zukam und ihm wieder für allerlei Dinge die Schuld in die Schuhe schob. Und er dachte an die Momente, wo sie sich fast geschlagen hätten, wenn der Meister nicht dazwischen gegangen wäre. Und dabei beschuldigte Malik ihn, den Meisterassassinen von Masyaf immer die Ursache für den Streit gewesen zu sein. Er lächelte traurig. Das Streiten würde er am Meisten vermissen, denn niemand sonst traute sich, sich ihm in den Weg zu stellen und einen offenen Kampf anzufangen. Er schloss die Augen. Der Schatten war angenehm kühl, im Gegensatz zur Sonne, der Hitze des Kampfes.
Ein weiteres Mal versuchte er aufzustehen. Und gerade als er stand, bemerkte er, dass er schlimmer verletzt war als gedacht. Ihm wurde schwindelig, als er die Wunde sah, die knapp an seinem Herzen vorbei ging. Noch schlimmer war, dass er sich nicht erinnern konnte, wann er sie erhalten hatte. Das musste wohl passiert sein, als der Templer der Raserei anheim gefallen war, kurz vor seinem Tod. Altaîr ging einen Schritt, zwei. Ihm war schwindelig und er benutzte die Wand als Stütze. Wenn ihn jetzt ein Soldat fand, wäre es aus mit ihm!
Wenn er diese Wunden überhaupt überlebte. Wenn man ihn rechtzeitig fand... Er fiel auf die Knie, dann raubte der Schmerz ihm langsam die Besinnung, ließ den großen Altaîr Ibn La Ahad in den Staub fallen, tränkte die Erde mit seinem Blut
„Malik, es tut mir leid.“, murmelte er, bevor die Finsternis ihn verschluckte. Und in diesen Worten lag alles, was er je hatte sagen wollen, es aber nie gesagt hatte. Die Trauer über den Verlust von Maliks Bruder und der Schmerz darüber, dass er auch an dem Verlust seines linken Armes schuld war.
Schweigend ritten wir auf den Weg zurück. "Hey, Altair, gut dass ich euch treffe." Malik kam von hinter uns galoppiert und zügelte sein Pferd, bis es neben unserem daher schritt. "Was ist los Malik?" "Ihr hattet mir doch eine Nachricht geschickt erinnert ihr euch?" Der Assassine nickte. "Sara, steigt bei Malik auf. Er wird euch zum Turm zurück bringen." "Warum das denn?" "Fragt nicht, sondern tut was man euch sagt!" Altair war echt mies gelaunt, also stieg ich ab und hopste hinter Malik in den Sattel.
"Viel Spaß noch Altair, ach übrigens, was ist denn mit eurem Auge passiert?" Altair Ibn La Ahads Gesicht wich unmerklich weiter in die Schatten seiner Kapuze. "Das geht euch nichts an. Berufsrisiko, bleibt Berufsrisiko." Und mit diesen Worten gab er seinem Pferd die Sporen und preschte davon. Malik versuchte mich über seine Schulter anzusehen und und wurde von meinen Blicken fast erdolcht. "Ah, so ist das also." Er lachte leise. Ich boxte ihn von hinten. "Was denkt ihr gerade? Besser ich frage gar nicht erst, denn ich will es gar nicht wissen!" Malik lachte jetzt noch lauter. "Ich kann mir gut vorstellen wie das passiert ist."
Wir ritten jetzt schneller auf der Straße dahin, die sinkende Sonne im Rücken. "Ach könnt ihr das?" Mein Griff um ihn wurde fester. "Dann könnt ihr euch sicher vorstellen was passiert, wenn ihr mich ebenfalls noch weiter auslacht." Mühsam versuchte der Assassine mit Lachen aufzuhören und verschluckte sich schließlich. Grinsend klopfte ich dem röchelnden Mann auf den Rücken. ~Endlich hab ich ein wenig Ruhe über meine Situation nachzudenken.~ Ich strich mir durch meine Haare und mir fiel erneut auf, dass ich viel davon abgeschnitten hatte.
Ich würde mich wohl nie an den Kurzhaarschnitt gewöhnen. Es dauerte nicht lange bis Malik wieder zu kichern anfing. ~Kein Wunder das Altair immer so schlecht gelaunt ist. Dieses Lachen kann einen ja kirre machen. Und ich dachte Assassinen seien immer todernst drauf.~ Nachdenklich betrat ich den Turm, während der fröhliche Assassine sein Pferd anband. ich ließ mich direkt am Fenster nieder und sah hinaus. Dann stürmte ich wieder an Malik vorbei nach draußen. Knapp wich er der Tür aus. "HE, wo wollt ihr hin?" "Bin gleich wieder zurück." gerade noch rechtzeitig sprintete ich hinter ein Gebüsch.
Erleichtert kehrte ich zurück und fand Malik vor, wie er in einer vestaubten Kiste wühlte. Merkwürdig, dass ich die Kiste bisher noch nicht bemerkt hatte. Er holte ein Schachbrett hervor und einige verschrammte Holzfiguren. Misstrauisch beobachtete ich ihn. "Das sieht aus, als wolltet ihr mich um jeden Preis beschäftigen." Schuldbewusst stellte er das Spiel auf den Tisch. Seufzend setzte ich mich ihm gegenüber und stellte meine Figuren auf. Ich war weiß, wie immer. "Ich bin nicht besonders gut in diesem Spiel." Merkte ich an. Ihm war das scheinbar egal. ich hatte den ersten Zug.
"Wo ist Altair hingeritten?" "Keine Ahnung." Malik bewegte einen seiner Bauern. "Ich weiß nur, dass ich eine Taube von ihm bekam. Er wollte, dass ich auf euch aufpasse, bis er wieder zurück ist. Seltsam, der Meister hat ihm doch noch keinen Auftrag geschickt. Wo will er dann bloß hin?" "Altair ist also weggeritten. Einfach so, ohne irgendeinen Grund?" "ich bin zwar sein Freund, aber ich weiß trotzdem nicht was dieses Verhalten bedeutet." "Ich schon. " Grimmig starrte ich auf seinen Springer und vernichtete ihn. "Er hat mich abgeschoben." Wütend schlug ich auf den Tisch.
Ein Schnitt zog sich über ihrem rechten Auge entlang und blutete stark, ebenso wie eine Stichwunde im Oberschenkel, die sie notdürftig angebunden hatte. Damit war sie leichtes Ziel für die anderen Soldaten, deshalb war sie von ihnen auch umringt gewesen. "Wenn ich jetzt rufe, dann rennst du zum Hauptquatier zurück klar!" "Warum?", keuchte Lina zurück. "Ich schlag mich doch ganz gut." "Du verlierst zu viel Blut!" Ein bärtiger Mann fiel unter meinem Schwert und starb. "Jetzt!" "Aber..", widersprach Lina. "Sofort, das ist ein Befehl!", brüllte ich und sie hinkte so schnell es ging von dannen. Ich gab ihr Rückendeckung solange nötig, dann sah ich mich nach den anderen um.
Auch La Volpes Männer wurden müde und gingen jetzt mehr in die Defensive. La Volpe jedoch war jetzt genauso wie Lina vorher umringt. Ein abgebrochener Pfeil steckte in seiner Brust, er atmete schwer und wurde immer langsamer. Keiner seiner Männer schaffte es zu ihm vorzudrigen. ~Ezio, jetzt wird es langsam höchste Zeit! Warum brauchst du so lange?" Ich blutete aus mehreren Schnittwunden, aber ansonsten ging es mir besser als den Meisten. Ich sah zwischen zwei Soldaten hindurch, wie der Fuchs in die Knie sank. Gehässig lachten die Wachen und wollten ihn töten.
Ich musste ihm helfen, denn momentan war ich die Einzige, die dazu in der Lage war. Ich fasste mein Schwert fester, sprintete über die Leichen, nahm den Brunnen als Absprung und stürzte mich auf unsere Feinde. Mit der versteckten Klinge und dem Schwert tötete ich gleich zwei Mänenr auf einmal. ich rollt mich ab und zog so automtisch die Klingen aus den toten Körpern. Ich stand jetzt direkt vor La Volpe, der noch immer auf dem Boden kniete. Mit beiden Klingen wehrte ich Hiebe ab. ich schien mir selbst stärker als zuvor, alle Müdigkeit war verschwunden. Doch nicht für lange.
Einige Tote und wenige Miuten später wurden meine Bewegungen träger, mein Schwertarm schmerzte so sehr, dass es mich jedes mal Überwindung kostete ihn zu heben um die Klingen der Soldaten abzuwehren. ~Nicht mehr lang und ich werde richtig ernsthaft verwundet.~ La Volpe erhob sich mühsam und wir kämpften jetzt Rücken an Rücken. "Sagt euren Leuten sie sollen sich zurückziehen." keuchte La Volpe und rief diesen Befehl seinen Männern zu, denen die noch lebten. Ich hatte kaum Luft zu sprechen, aber ich brüllte über den Kampfeslärm. "Adlerklingen, Rückzug, sofort." Ich sah wie sich etliche weibliche Gestalten vorsichtig aus dem Kampf zurückzogen.
"Bei Ezio ist wohl was schiefgelaufen." sagte ich atemlos.
"Hoffen wir, dass er noch lebt.", antwortete der Fuchs. "Hoffen wir, dass wir noch leben, wenn wir hier heraus kommen." Wir schafften es einfach nicht die vielen Soldaten loszuwerden und es wurde extrem brenzlig. Meine Sicht verschwamm manchmal und ich war kurz davor ohnmächtig zu werden. Meine doppelt verletzte Schulter brannte wie die Hölle. "Bogenschütze!" warnte mein Partner mich, dann merkte er, dass er keine Wurfmesser mehr hatte. "Merde!" Ich zog Ezios Geschenk und warf es mehr schlecht als recht, aber ich traf. Dann erhellte ein Lichtblitz den Platz. Alle sahen hoch. Das war unsere Chance. "Lauft!", rief ich und stützte La Volpe, der heftig blutete.
"Ich habe hier nicht vor irgendwelche Frauen aufzuzählen Ezio und falls das eines der Dinge ist, die ich leider nicht auf die Kodexseiten geschrieben hab tut es mir leid." "Dasch heischt, er wills nich sagen." Übersetzte Sara mühsam. "Er hatte nischt, bis ich kam und dannn, ja dann..." Sara hielt mitten im Satzt inne und runzelte die Stirn. "Jetzt habischs vergessn." "Ist glaube ich auch besser so." bemerkte Altaîr. "Ich hatte wichtigere Dinge zu tun als den ganzen Tag Frauen nachzustellen." "Ach ja?" "Und wasch ist mit den Tagen an denen du nischt von meiner Seite gingst, obwohl du misch für eine Temp...Hicks...schuldigung...Templerin hielscht hä?" Sara lehnte sich bereits an Altaîr, weil sich der Raum etwas drehte wenn sie gerade saß. "Davon weiß ich nichts." wehrte der Assassine ab. "Aber du wirscht dich erinnern, du musscht!" Sie wedelte mit einem Finger vor seiner Nase herum. "Ihr seid betrunken und solltet damit aufhören." Der Großmeister nahm ihr das Glas weg.
"Du Sara, ich glaub wir müssen die Wette auflösen" Lucia lachte "Bis einer von denen unterm Tisch liegt, siehst du den Radieschen beim wachsen zu. Und zwar von unten" Mit den Worten schob sie die nächste Runde zu den Assassinen. "Alty ich fürchte ihr müsst jetzt für zwei trinken" Sie machte eine kurze Pause und lehnte sich an Ezio an. Auf einmal fuhr sie hoch und Ezio machte sich bereit, falls irgendetwas mit ihr passieren sollte. "Isch hab ne Idee! Wie wärs mit nem schönen Trinkspiel?"
"Du...DU...du hascht es wieder gemacht, aber einesch Tages da krieg isch disch." "Langsam!" Altaîr fing Sara auf, die über seine Füße gestolpert war, als sie versuchte zu Lucia zu gehen. "Was für ein Trinkspiel?" fragte Altaîr zurück. "Isch bin für Würfln." Sara setzte sich wieder. "Dasch können die beiden Schnuffis sischer gut, oh schuldigung." Sie hatte den Blick des Assassinen bemerkt. "Und isch möschte eins feststellen. Isch bin NISCHT betrunken..hicks..sorry. Isch bin nur etwasch angeheitert."
"Jaja ich kenn dein angeheitert. Ich hol ma die Würfel" Sie stemmte sich von ihrem Platz hoch und versuchte heile vor den Tisch zu kommen. Mit etwas torkelnden Schritten ging sie zur Bar. "Du Joe. 1. mach ma die Musik lauter 2. Ich brauch Würfel und irgendeinen Kurzen." "Bist du dir sicher? Nicht, dass ihr nicht mehr nach Hause kommt" "Dann brings du uns", lachte sie, "Aaaber wir müssen die Jungens ja noch iwie angeheitert bekommen"
Sie nahm die Würfel und die Flasche "Spielste ne Runde mit?" "Ne ich lass euch euren Spaß" Er wischte einmal über die Bar. "Na dann nich. Bis gleich" Sie wollte sich gerade umdrehen, als ihr die Flasche aus der Hand genommen wurde. Sie wollte sich gerade empören, als sie Ezio sah. "Ich glaube die Flasche kommt nicht heile an, wenn du sie trägst" Lucia streckte ihm die Zunge raus und hakte sich bei ihm ein, als sie zurück zum Tisch gingen. "Sou...Welsche Zahl?"
"Eine die häufisch kommt. Nee das reicht nisch. Eine die seeehr häufisch kommt." gab Sara ihren Kommentar ab. "Wie wärs mit Drei?" schlug Altaîr vor und beobachtete wie Ezio in der einen Hand die Flasche balancierte und mit der anderen Lucia vor dem umkippen zu bewahren suchte. "Wie wärsch mit sieben?" "Wie wärs mit seid endlich ruhig und versucht nicht allzu betrunken zu klingen?", gab Altaîr zurück. Sara lehnte sich wieder an seine Schulter. "Wischt ihr, ich hab eusch noch NIE...ähm...betrunken gsehn. NIE." "Das werdet ihr auch nicht." Gezwungenermaßen schlang er seinen Arm um sie, als sie in die andere Richtung wankte. Trotzdem musste er grinsen, als sie sich haltsuchend an ihn klammerte.
Star Trek
"Was war denn das?", fragte ein verwunderter Kirk und sah der jungen Frau die an ihm vorbei gestürmt war hinterher.
"Keine Ahnung, aber ich glaube unser spitzohriger Freund kann uns das sicher erklären."
Pille sah tadelnd drein argwöhnte er doch, dass Spock am Verhalten von Frau Numeniel Schuld war.
"Ich hab dir doch gesagt, dass er ein Auge auf sie geworfen hat.", flüsterte der Kapitän dem Doktor zu und hoffte, dass die vulkanischen Ohren dies auf Grund von Entfernung und Umgebungslautstärke nicht hörten.
"Das bezweifle ich Jim. Er ist immerhin zur Hälfte Vulkanier und sowas wäre sicher der Tod für ihn."
"Wieso so entschlossen Pille, er ist immerhin auch zur Hälfte Mensch.", widersprach Kirk.
"Weil er noch nie Anstalten gemacht hat sich wirklich wie auch nur ein halber Mensch zu verhalten"
"Na, vielleicht kommt das ja noch?" Der Kapitän zwinkerte und dann hatten sie auch schon den Wissenschaftsoffizier erreicht.
"Was war denn das mein guter Spock?"
Bei den Worten "Mein guter Spock" hob sich dessen Augenbraue in bedenkliche Höhen.
"Was war was Kapitän?"
"Na, er will wissen warum Frau Numeniel vor dir weggerannt ist.", übersetzte Dr. Mc Coy ein wenig ungeduldig und wollte endlich den Grund dafür erfahren.
"Vor mir ist sie sicher nicht weggerannt Dr Mc Coy. Sie scheint vielmehr etwas gesehen zu haben was sie ziemlich beunruhigt hat."
"Aber das ist doch unlogisch. Das hier ist eine völlig harmlose Kantine voller Besatzungsmitglieder. Und sicher ist niemand hier gefährlich."
Pille verschränkte die Arme.
"Ich weiß, aber ich kann ihnen auch nicht sagen was sie gesehen hat Dr."
Dann wurde der Kapitän zurück auf die Brücke gerufen, da sie an ihrem Zielort angelangt waren und an der nächsten Raumstation anlegen wollten. Spock und Dr. Mc Coy folgten ihm, jedoch erhielt der Vulkanier den gut gemeinten Rat sich zu entschuldigen falls er doch Schuld war, oder sich zumindest zu erkundigen was los war.
"Aber Kapitän, ich werde auf der Brücke gebraucht."
"Ich sage ihnen wann sie auf der Brücke gebraucht werden und wann nicht. Und jetzt finden sie gefälligst heraus was die Dame hat. Immerhin wollen wir doch keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Das ist übrigens ein Befehl."
Trotz allem konnte sich der Kapitän ein kleines Grinsen nicht verkneifen und als der Vulkanier ausgestiegen war und die zwei weiter nach oben fuhren, konnte Spock deutlich hören wie die beiden anfingen zu lachen. Er fragte sich was an dem Befehl so lustig war. Immerhin war es nur logisch, dass man sich um seine Gäste kümmerte. Allerdings fragte er sich auch warum ausgerechnet er sich darum kümmern musste. Er selbst hätte vielleicht eher noch Lieutnant Uhura zur betreffenden Kabine geschickt. Die war nämlich nicht nur menschlich, sondern auch noch eine Frau.
Seit man ihn aufgeklärt hatte, dass es einen größeren Unterschied zwischen dem Verhalten der Männer und der Frauen der menschlichen Spezies gab, befand er, dass Frauen sich um Probleme von Frauen kümmern sollten. Dies versprach eine höhere Erfolgschance.
Diabolik Lovers
"Tee?"
Du bist vorsichtig eingetreten und sitzt ihm nun gegenüber auf einem kleinen Sofa. Aus dem Augenwinkel begutachtest du seine Inneneinrichtung. Sie ist penibel sauber und aufgeräumt. Außerdem hat er sämtlich Sammlerstücke aus Porzellan sortiert und mit kleinen Schildchen versehen. Du nickst auf seine Frage, da du inzwischen gelernt hast, dass er es unhöflich findet, wenn man seinen, meist vergifteten, Tee ablehnt. Vorsichtig nimmst du einen Schluck und betest, dass der Tee diesmal wirklich nur Tee enthält. Er nippt ebenfalls an dem Heißgetränk und sieht dich die ganze Zeit an. Nach spätestens einer Minute ist dir dieser durchdringende Blick ziemlich unangenehm, aber du versuchst trotzdem dir nichts anmerken zu lassen.
"Biskuit?", bietet er dir ein paar Kekse an und aus Höflichkeit nimmst und isst du einen.
"Du bist doch jetzt schon eine ganze Weile bei uns nicht wahr?"
"Ja, Herr.", antwortest du und fragst dich langsam wirklich worauf er hinaus will.
"Und wir haben dich doch bisher immer gut behandelt, nicht wahr?"
Der Vampir sieht dich über seine Brille hinweg an und wartet auf deine Antwort. Eigentlich war deine Vorstellung von guter Behandlung ein ziemliches Stück von seiner entfernt, aber dafür, dass du bei diesen Raubtieren lebst geht es dir recht gut. Außerdem weißt du, dass du mit "Ja" antworten musst also tust du dies dann auch. Er nickt und schweigt wieder für einige Zeit, inzwischen bist du extrem nervös und er scheint das auch noch zu genießen.
"Dann wird es jetzt langsam Zeit unsere Beziehung auf die nächste Stufe zu heben."
"Auf welche Stufe??", platzt es aus dir heraus während du überlegst ob du überhaupt irgendeine Art von Beziehung bis jetzt zu ihm hattest.
"Das wirst du schon merken..."
Er sah bei diesen Worten auf die Uhr.
"...immerhin müsste das Mittel jetzt anfangen zu wirken. Wir wollen ja nicht, dass du dir durch unbedachte Fluchtversuche mehr wehtust als nötig."
Er grinst als du blitzschnell den Tee wegstelltest und dann feststellen mussest, dass du nicht einfach aufstehen und weglaufen konntest. Mal ganz davon abgeshen, dass Wegaufen eh nichts gebracht hätte. Immerhin sind alle Vampire weitaus schneller als du. Ajato hätte eine kleine Hetzjagd vermutlich sogar sehr gefallen. Reiji dagegen fand, dass es sich für einen Gentleman nicht ziemte durch das Haus zu rennen wie ein Bekloppter. Weder als Mensch noch als Vampir.
"W...was ist hier los?"
"Ich habe es mir nicht nehmen lassen, dieses Mal auszuprobieren ob das Gift mithilfe von Gebäck verabreicht werden kann. Der Tee war völlig harmlos, also verhalte dich nicht so unhöflich!"
Deine Hände zitterten unkontrolliert und du hast das Gefühl als würde dein Herz einen Marathon laufen ohne den Rest deines Körpers mit zu nehmen. Kalter Angstschweiß bricht dir aus als Reiji seine Tasse wegstellt, aufsteht und auf dich zu kommt.
"Ich denke, dass es nun an der Zeit ist für eine kleine Zwischenmahlzeit."
Panisch stellst du fest, dass du nun kaum noch einen Muskel bewegen kannst und nicht einmal in der Lage bist deine Hand weg zu ziehen, als er diese ergreift und betrachtet.
"Oh, du zitterst ja...hast du etwa Angst vor mir?"
Sherlock Holmes
Schon jetzt nervte mich die Vorstellung permanent beobachtet zu werden, aber ich versuchte das mulmige Gefühl in meiner Magengrube zu ignorieren und mit frischen Brötchen zu bestechen. Der Kaffee war überraschend gut und als ich erfuhr, dass Mrs. Hudson die Brötchen selber buk, kam ich nicht um ein lobendes Wort herum. Ansonsten verlief das Frühstück recht still. Jedenfalls solange, bis Holmes seine Post öffnete. Ein unbeschrifteter, etwas mitgenommen aussehender Brief erregte besonders seine Aufmerksamkeit.
„Der sieht aus, als wäre er ins Hafenbecken gefallen.“, bemerkte ich zwischen zwei Bissen.
Holmes roch am Umschlag und öffnete diesen dann vorsichtig.
„Das ist er auch. Und scheinbar hatte er noch mehrmals engen Bodenkontakt auf seiner Reise hier her...“
Ein wenig erstaunt war ich schon, dass ich richtig gelegen hatte mit meiner Vermutung. Scheinbar hatte ich intuitiv die Spuren richtig gedeutet.
„Ah.“
Erfreut las sich Sherlock den Inhalt durch.
„Da hat sich jemand aber Mühe gegeben.“
Dann, ich war sehr überrascht, schob er mit den Zettel hin.
„Damit sie sich nicht so langweilen, wenn ich weg bin.“
Er lächelte. Irgendwie lächelte er siegessicher und etwas abschätzig. Ich griff nach dem ramponierten Papier und überflog die Nachricht. Der Text wirkte harmlos aber ich wir sicher, dass sie verschlüsselt war.
„Sie ist verschlüsselt nicht wahr?“
Ich starrte auf die Zeilen, während Holmes aufstand und nach seinem Mantel griff.
„Denn wenn sie es nicht wäre, so hätten sie keinen Grund gehabt mir den Text zu zeigen. Eine persönliche Nachricht für sie würde für mich sehr uninteressant sein. Und außerdem hätten sie mich dann nicht so angesehen...“
Ich ließ die Worte im Raum verhallen. Die Tür fiel hinter Holmes ins Schloss.
„Ich nehme die Herausforderung an.“, sprach ich zum leeren Raum und lächelte.
Mit einem Stift und jeder Menge leeren Papiers setzte ich mich dann ans Fenster und versuchte herauszubekommen was der genaue Inhalt des Briefes war.
„Ich habe Ihre Stellenanzeige in der Zeitung gesehen und ihre Taschenuhr gefunden. Wenn Sie sie wiederhaben wollen, kommen Sie bitte zum Hafen, Mole 11.
Mein Boot liegt dort, ich habe es „Seagull“ getauft. Beweisen sie mir, dass sie ein ehrlicher Mann sind und bringen sie Finderlohn mit. Gegen eine kleine Belohnung ist doch nichts einzuwenden?
Ihr,
Mr. M
P.S. Das Schiff verlässt bald den Hafen.“
Ich ließ den Zettel sinken und hielt inne. Was war das? In einem Schmutzfleck erkannte ich ein paar Zahlen und Buchstaben: [0o0o56o1-no1oNameo!]. Ich notierte sie mir. Scheinbar war dies der Schlüssel, jetzt musste ich nur noch herausfinden, wie man ihn benutzte. Ich stellte mir etwas zu trinken hin, sah kurz aus dem Fenster, es wurde dunkel draußen und erste Regentropfen fielen, und begann dann mir den Text Satz für Satz vorzuknöpfen. Ich bezweifelte, dass es eine „Stellenanzeige“ gegeben hatte. Trotzdem durchsuchte ich den Raum und fand die Zeitungen der letzten paar Tage. Ich las die Stellenanzeigen, aber nichts viel mir besonders auf. Ich notierte: „Keine Stellenanzeige.“
Herr der Ringe
Thranduil stand auf einer Art Balkon und sah hinaus in die Nacht. Die kleinen Lichter seines Reiches unter ihm versuchten mit denen am Himmel in Konkurrenz zu treten, hatten aber keine Chance. Ein kühler Windstoß fuhr durch seine Haare und bewegte die hellblonden Strähnen etwas. Er hatte seine Krone inzwischen abgenommen und trug leichtere Kleidung. Immerhin befand er sich in seinen Privatgemächern und musste dort nicht ganz so offiziell wirken.
Als er die Schritte seines Sohnes hinter sich vernahm drehte er sich halb um und wartete, mit hinter dem Rücken verschränkten Armen, auf diesen.
"Adar, die Nacht ist heute sehr klar. Fast wie Glas.", bemerkte Legolas leise und seine ruhige Stimme schwebte noch ein paar Sekunden durch die frische Nachtluft.
"Da hast du recht mein Sohn."
Thranduil sah wieder hinauf zum Himmel und betrachtete die Sterne. Eine Zeit lang standen Vater und Sohn nebeneinander wie zwei perfekt gemeißelte Statuen aus feinstem Marmor. Nur ihre Kleidung und die eine oder andere Haarsträhne im Wind verrieten, dass es sich um lebende Geschöpfe handelte.
"Sprich, woran denkst du?"
Der König des Düsterwaldes legte seinen Kopf ein wenig schief, ohne es zu bemerken, als er seinen Sohn mit einem fragenden Blick bedachte.
"Wir dachten der Schatten, der über dem Land lag, wäre ein für alle mal vertrieben, nachdem Sauron besiegt wurde. Aber die Spinnen werden immer zahlreicher und selbst die Orks dringen vermehrt in unser Reich ein."
Der junge Elb klang ein wenig besorgt und nachdenklich.
"Du hast recht. Sauron mag für immer vernichtet worden sein, aber die Dunkelheit aus dem Land Mordors kann unmöglich so schnell vertrieben werden wie wir es gerne hätten..."
Ein Schatten huschte über das Gesicht von Legolas Vater wie eine Wolke über den Himmel.
"Vater, ihr müsst mir sagen, wenn da noch mehr ist!"
Der Prinz hatte sich jetzt vollkommen aus seiner Starre gelöst und zeigte, dass er das Temperament von Thranduil geerbt hatte. Er hatte sich unwillkürlich ein wenig vorgebeugt, die Hände zu Fäusten geballt. Wie ein Panther, geduckt vor dem Sprung.
"Ich spüre einen neuen Schatten im Süden Legolas. Nichts vergleichbares zu der Macht die vorher dort gehaust hat."
Er wandte sich ab, betrachtete die Sterne während er weitersprach.
"Aber er ist auch alt. Und er verbirgt sich tief in der Erde. Ein uraltes Übel, dass die Welt mit Feuer und Tod überziehen könnte."
"Was ist das für eine Macht?"
"Das weiß ich nicht mein Sohn. Und ich hoffe, dass wir es sobald nicht erfahren werden."
Mit diesen Worten warf er Legolas einen ernsten Blick zu und wandte sich von der nächtlichen Szenerie vor seinem Palast ab.
"Du wirst morgen mit einer Patroullie das westliche Spinnennest auskundschaften und mit der doppelten Anzahl der Männer vernichten. Ich will, dass unsere Wege sicher bleiben und kein Elb eine Spinne zu fürchten hat, der sich in meinem Reich aufhält.
"Aber Adar!", begann der junge Elb zu widersprechen.
"Du weißt genau, dass sie jedes mal wieder kommen, sobald wir sie vertreiben haben."
Thranduil schlenderte in die Schatten seines Palastes.
"Du brauchst mir nicht zu sagen was ich schon weiß, Sohn!", schwang diesmal ein Hauch von Schärfe mit.
"Tötet so viele wie möglich. Das wird uns einige Wochen Zeit geben uns etwas Dauerhaftes zu überlegen."
Er ließ seinen seufzenden Sohn einfach stehen und begab sich in sein Schlafgemach. Hinter der ruhigen Fassade würde niemand die widersprüchlichen Gefühle vermuten, die immer wieder bei solchen Befehlen in ihm aufstiegen. Auf der einen Seite gab es den besorgten Vater. Legolas war immerhin sein einziger Sohn und damit der Thronfolger. Er wollte ihn beschützen und nicht allzu großen Gefahren aussetzen. Am liebsten hätte er ihn den ganzen Tag um sich, fast so wie in den Zeiten als der Prinz noch ein kleiner Elbling war, ein Wirbelwind in seinen Hallen. Er konnte sich gut an das Tapsen kleiner, nackter Kinderfüße erinnern, die sich immer im ungünstigsten Augenblick ihren Weg zu ihm suchten.